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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 48

1897 - Leipzig : Hirt
48 - liebte die Jagd ebenso sehr wie ihr Gemahl; hoch zu Ro, den Falken auf der Hand, sprengte sie einst dahin, als sie zu Falle kam und sich tdlich verletzte. Untrstlich stand Maximilian an ihrem Sterbelager, und dieser Anblick erschwerte ihr den Abschied von dem Leben so sehr, da sie ihn mit zitternder Stimme, in der sich ihre ganze Liebe noch einmal aussprach, anflehte, das Gemach zu verlassen. Als er dann die Verstorbene zum letzten-mal sah, sagte er: Nie, so lange ich lebe, werde ich dieses traute Weib vergessen." Und oft noch hat er in spteren Jahren ihrer in sehnschtiger Liebe gedacht. 4. Es kamen nun schwere Jahre fr Maximilian. Er war nach dem Tode seiner Gemahlin nicht Beherrscher der Niederlande, sondern nur Vor-mund fr seinen Sohn Philipp. Deshalb glaubten die Einwohner der beiden Städte Gent und Brgge, ihm trotzen zu drfen. Man warnte Maximilian vor ihren Plnen; aber hochgemutet, wie er war, beschlo er, persnlich ihren Stolz zu beugen; vielleicht vertraute er auch auf sein ge-winnendes Wesen, dem nicht so leicht jemand zu widerstehen vermochte. Schrfer als der Erzherzog erkannte den unbndigen Trotz dieser Brger sein lustiger Rat Kunz von Rosen, den er nach der Sitte der Zeit als Hofnarren bei sich hatte, der aber an Witz und Treue weit der den Narren gewhnlichen Schlages stand. Er suchte auf jede Weise seinen Herrn von dem Besuch der Stadt Brgge zurckzuhalten. Als Maxi-miliau ihn mit seiner ngstlichkeit verlachte, ritt er zwar im Gefolge bis zum Stadtthore mit, dann rief er jedoch: Lieber König, ich sehe wohl, da du deinen getreuen Rten und mir nicht folgen, sondern gefangen sein willst; ich aber will nicht gefangen sein und kehre daher um." Und er hatte nur zu richtig prophezeit: nach wenigen Tagen entstand ein Aufruhr in der Stadt; man zog vor das Schlo, um den Herrscher samt seinem Anhange umzubringen. Mit Mhe retteten einige Besonnene das Leben Maximilians, doch wurde er in strenge Haft gebracht, und mehrere seiner Rte wurden gefoltert und gettet. Nun erinnerte er sich voll Reue an die Warnungen seines getreuen Kunz. Dieser sann Tag und Nacht darber nach, wie er seinen Gebieter befreien knne. Zuerst wollte er nachts der den Stadtgraben schwimmen und nahm fr feinen Herrn einen Schwimmgrtel mit. Aber die Schwne, die dort zahlreich gehalten wurden, zeigten sich feindselig, fielen ihn mit ihren Schnbeln an und erhoben ein solches Geschrei, da er sein Vorhaben aufgeben mute. Doch auch jetzt fand er neuen Rat. In einer Verkleidung schlich er

2. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 25

1911 - Leipzig : Hirt
Auerdeutsche Lnder im 16. Jahrhundert. Reiches. Er unterwarf auch Portugal (1580), das sechs Jahrzehnte mit Spanien vereinigt blieb. Das in der Mitte Spaniens, aber in un-gnstiger Gegend gelegene Madrid machte er zur Hauptstadt. Seine Lebensziele waren die Befestigung seiner Macht und die des Katholizis-mus. In Spanien gelang die Unterdrckung des protestantischen Glaubens der durch Ferdinand den Katholischen erneuerten Inquisition ( 61, 2). Dagegen ging der nrdliche Teil der Niederlande durch die Maregeln des Knigs der spanischen Herrschaft verloren. Wie waren die Habsburger auf den spanischen Thron gekommen? Welches waren die Quellen der spanischen Macht? ( 73.) b) Freiheitskampf der Niederlande. Die Niederlande (seit wann spanisch?) waren durch die Fruchtbarkeit des Bodens, die gnstige Lage und die Betriebsamkeit der Bewohner der gesegnetste Landstrich Europas. Mit wachsendem Groll sah die freiheitliebende Bevlkerung, wie das Land mit spanischen Soldaten belegt, wie die stndischen Rechte (Bewilligung von Steuern und Truppen) verletzt, die Bistmer vermehrt und alle protestantischen Regungen unterdrckt wurden. Auch die Statt-halterin Margareta von Parma, eine Halbschwester Philipps, konnte trotz ihrer Beliebtheit die Bewegung nicht eindmmen. Die Unterstatt-Halter der Provinzen, unter denen der Prinz Wilhelm von Oranien, die Grafen Egmont und Hoorn hervorragten, standen auf der Seite ihres Volkes. Der Bund der Geusen*) und die Bilderstrmer brachten den Aufruhr zum Ausbruch. Mit dem Erscheinen des gefrchteten Her-zogs von Alba, der mit Heeresmacht zur Unterwerfung des Landes kam. verlie die Statthalterin das Land; die arglosen Grafen Egmont und Hoorn wurden 1568 nebst Tausenden die Opfer des von Alba ein- 1568. gesetzten Rats der Unruhen. Der vorsichtige Oranien war rechtzeitig entkommen und machte von Deutschland aus Einflle. Weder Alba noch seinen Nachfolgern gelang ihre Aufgabe. Whrend die sdlichen, katho-tischen Provinzen (Belgien) spanisch blieben, schlssen die sieben nrdlichen 1579 die Utrechter Union und sagten sich von der spanischen Herr- 1579. schaft los. Ihr Statthalter Moritz von Oranien setzte nach der Er-mordung seines Vaters den Kampf mit Glck fort, untersttzt durch eug-lische Hilfe, begnstigt durch den Untergang der Armada und die Teilnahme Philipps an den franzsischen Religionskriegen. 1609 mute Spanien 1609. mit den Generalstaaten" (d. h. der gemeinsamen Stndeversammlung der sieben Provinzen) Waffenstillstand schlieen und im Westflischen Frieden 1648 die Unabhngigkeit der Republik Holland" endgltig an- 1648. erkennen. *) Als mehrere hundert Adlige vor dem Schlo in Brssel erschienen, um eine Bittschrift zu berreichen, sagte ein Hfling zu der erschreckten Statthalterin: Ce n'est qu'nn tas de gueux." Daraus entstand der Bundesname Geusen".

3. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 29

1911 - Leipzig : Hirt
82. Der Dreiigjhrige Krieg. I. Der Sieg der katholischen Partei. 29 Nr. 9) war nmlich auf Befehl des Erzbifchofs von Prag eine protestan-tische Kirche niedergerissen und in Braunau eine solche auf Befehl des dortigen Abtes geschlossen worden. Die Protestanten, die darin eine Ber-letzung des Majesttsbriefes erblickten, beschwerten sich beim Kaiser, er-hielten aber eine scharf abweisende Antwort. Da versammelten sich die 1618. protestantischen Stnde in Prag; sie gaben den zehn Statthaltern, denen der Kaiser die Verwaltung des Landes bertragen hatte, die Schuld an der ungnstigen Antwort, drangen bewaffnet zu ihnen ins Schlo, stellten sie zur Rede und warfen nach bhmischem Brauche zwei vou ihnen nebst einem Geheimschreiber zum Fenster hinaus. Alle drei kamen mit dem Leben davon. 2. Der Bhmische Aufstand, 16181621. Die Stnde nahmen darauf die Verwaltung selbst in die Hand, sammelten Truppen und vertrieben die Jesuiten. Als bald darauf der Protestantenfeind Ferdinand Ii. (16191637) von Steiermark Kaiser wurde, whlten die Bhmen das 1619. Haupt der Union, den jungen, unentschlossenen Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, den Schwiegersohn Jakobs I. von England, zu ihrem König*). Fr den Kaiser fhrten Maximilian von Bayern, das Haupt der Liga, und sein kriegstchtiger Feldherr Tilly den Krieg. Tilly, ein Niederlnder, hatte sich in spanischen Diensten zum Feldherrn aus-gebildet. Er war ein eifriger Katholik, einfach und mig in krperlichen wie in geistigen Bedrfnissen. Durch die einstndige Schlacht am Weien Berge bei Prag im Jahre 1620 fand der Krieg ein rasches Ende. Der Winterknig", der 1620. nicht einmal an der Schlacht teilgenommen hatte, lie seine Hauptstadt und seine Schtze im Stich und begab sich eiligst auf die Flucht. Bald war das durch fremde Truppen und einheimische Bauernhaufen arg mit-genommene Land wieder dem Kaiser unterworfen. Die Fhrer des Auf-standes wurden hingerichtet, ihre Gter eingezogen, der Protestantismus gewaltsam unterdrckt. Viele tausend Protestanten wanderten aus. 3. Der Pflzische Krieg, 1621 1623. Der flchtige und vom Kaiser 1621 gechtete Bhmenknig fand wenig Beistand. Die Union lste sich auf. bis Nur einige Landsknechtfhrer, wie Ernst von Mansseld und Christian von Braunschweig, zogen fr ihn das Schwert. Aber Tilly eroberte die Pfalz, besiegte die von ihnen gegen ihn gefhrten Heere und wandte sich nach Norddeutschland. Die Pfalz nebst der Kurwrde erhielt Maxi-milian von Bayern; die Bcherschtze der Heidelberger Universitt schenkte der neue Knrfrst dem Papste. 4. Der Dnische Krieg, 16251629. Nun zog der Dnenknig 1625. Christian Iv., der als Herzog von Holstein zugleich deutscher Reichsfrst *) Seine stolze Gemahlin Elisabeth trieb ihn, die gefhrliche Krone anzu-nehmen. Sie wollte lieber an der kniglichen Tafel trockenes Brot essen als an der kurfrstlichen schwelgen.

4. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 23

1911 - Leipzig : Hirt
80. Auerdeutsche Lnder im 16. Jahrhundert. 23 scheiden. Heinrich lie durch den Erzbischof Cranmer die Ehe fr ungltig erklären, heiratete die Hofdame Anna Boleyn [blin] und trat selber als Oberhaupt der englischen Kirche auf. Gegen Katholiken und Protestanten, die sich seinen Anordnungen nicht fgten, schritt er mit rcksichtsloser Hrte ein; viele lie er hinrichten. Auch von seinen sechs Gemahlinnen erlitten zwei, darunter Anna Boleyn, den Tod durch Henkershand. Wie war Heinrichs Vih. erste Gemahlin mit Kaiser Karl V. verwandt? (Stammtafel!) b) Unter Eduard Vi. leitete Cranmer die weitere Durchfhrung kirchlicher Reformen. Eduards Halbschwester Maria die Blutige" dagegen suchte die katholische Kirche wiederherzustellen. Widerstrebende, auch Cranmer, wurden hingerichtet. c) Elisabeth, 15581603, Tochter Heinrichs Viii. und der Anna 1558 Boleyn, verhalf der anglikanischen oder bischflichen Kirche, die auf fog Grund der von Cranmer eingefhrten Reformen ausgebaut wurde, zum Siege. Andersglubige, welche die Knigin nicht als Oberhaupt der Kirche anerkannten, sollten von mtern ausgeschlossen sein. Es waren auer den Katholiken die streng kalvinisschen Presbyterianer (Presbyter = der lteste) oder Puritaner (Puritas Reinheit) und die Jndependenten (= die Unabhngigen). Inwiefern war Elisabeth durch ihre Herkunst auf den Protestantismus an-gewiesen? d) Maria Stuart, die Erbin des schottischen Thrones, verlebte ihre Jugend an dem ppigen Hofe der Katharina von Medici, während ihre Mutter, Maria von Guise, die Regierung fr sie fhrte. Nach dem frhen Tode ihres Gemahls, Franz Ii. von Frankreich, und ihrer Mutter 1.Gem.katharina 2.@em.anna 3-Gem.johanna Jakob Iv. von Schottland aus Die Kufer Tudor und Stuart Heinrich Vii. Tudor, t 1509. Heinrich Viii., f 1547. Margareta, oerin. mit von Aragonien, Boleyn. Tochter Ferdinands des Katholischen. Seymour. dem Hause Stuart, + 1513. Maria, t 1558, Elisabeth, Eduard Vi., verm. mit f 1603. f 1553. Philipp Ii. von Spanien. Jakobv., fl542, Margareta, verm. mit verm. mit Maria von Guise. Matth. Stuart. Maria Stuart, t 1587. Gem. 1. Franzh. 2. Grafdarnley. v. Frankreich. 3.Grafbothwell. Jakob Vi. von Schottland, I. von England.

5. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 24

1911 - Leipzig : Hirt
24 Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. 80. (1560) kehrte die achtzehnjhrige unerfahrene Knigin in die ihr fremd gewordene Heimat zurck, um ihren Thron einzunehmen. Hier war unter-dessen durch Johann Knox, einen Schler Kalvins. die Reformation eingefhrt worden, und vou Anfang an herrschte Mitrauen gegen die streng katholische Knigin. Auch Elisabeth, die Vertreterin des Protestan-tismus in Grobritannien, war nicht wohlwollend gegen sie gesinnt, be-sonders da sie als Enkelin einer Schwester Heinrichs Viii. von' der katholischen Partei als die rechtmige Nachfolgerin der blutigen" Maria angesehen wurde und gleich nach deren Tode den Titel und das Wappen einer Knigin von England angenommen hatte. Dem Wunsche des Volkes nachgebend, vermhlte sich Maria wieder; ihre Wahl fiel auf den katho-tischen Grafen Darnleh. der ebenfalls ein Enkel der Schwester Hein-richs Viii. war. Bald empfand sie Gleichgltigkeit, ja Widerwillen gegen ihn. Spter beging sie eine noch grere Unbedachtsamkeit: sie reichte ihrem Gnstling Bothwell, dem Mrder Darnleys, die Hand. Sie mute vor ihren emprten Untertanen nach England fliehen und bat Elisabeth um Schutz. Diese aber war unedel genug, sie in englischen Schlossern gefangenzuhalten. Die Anhnger der Maria machten mehrere Versuche, ste zu befreien und sie an Stelle der Elisabeth auf den Thron ^ erheben. Das war ihr Verderben. Sie wurde nach achtzehnjhriger Gefangenschaft der Teilnahme an diesen Verschwrungen angeklagt zum ks? s s unb.auf Befehl der Elisabeth, die sich nicht sicher fhlte. 1587. solange ihre Gegnerin lebte, 1587 enthauptet. ikqq e9en England schickte im folgenden Jahre König Philipp Ii 1588. von Spanien als Rcher der Maria Stuart die ..unberwindliche Armada ; aber die stolze Flotte wurde bei Dnkirchen durch Strme und die Tapferkeit der Englnder vernichtet. Dadurch ward der Grund I 9jqnb Seemacht. Englische Seefahrer entdeckten den Weq nack) Archangelsk und die Davisstrae. Franz Drake machte die zweite Erdumseglung; er hat die Kartoffel wenn auch nicht zuerst nach Europa gebracht, so doch bekannter gemacht. Die Ansiedlnng Virginien (d. h. Jungfrauen land) m Nordamerika und die Erwerbungen der Ostindischen Besitzungen 6tibeten die Anfnge von Englands auswrtigen der bamaii9en geistigen Bildung Englands sind die ^.erke Shakespeares, des grten englischen Dramendichters. hiyftprtstea!i?^n-^af)re der "^fraulichen Knigin" waren durch Schwermut verdstert. Die Erinnerung an Maria Stuart lie sie nicht zur Ruhe fommen. 1556. 3. Spanien und die Niederlande, a) Philivv Ii. seit nmn von Spanien, hielt sich, unhnlich seinem Vater, ernst und verschlossen Riesenschlo^E8a Hner Schlsser (darunter J J ihmte ^iesenschlo Escorial) und leitete von da aus die Geschicke seines weiten

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1899 - Leipzig : Hirt
67. Auerdeutsche Lnder im 16. Jahrhundert- 73 amerika und die Erwerbungen der ostindischen Handelsgesellschaft bildeten die Anfnge von Englands auswrtigen Besitzungen. Ein Denkmal der damaligen geistigen Bildung Englands sind die Dramen Shakespeares. Die letzten Jahre der jungfrulichen Knigin" waren durch Schwermut ver-dstert. Die Erinnerung an Maria Stuart lie sie nicht zur Ruhe kommen. 5. Die Niederlande (seit wann spanisch?) waren durch die Frucht-barkeit des Bodens, die gnstige Lage und die Betriebsamkeit der Be-wohner der gesegnetste Landstrich Europas. Mit immer wachsendem Groll sah die freiheitliebende Bevlkerung, wie das Land mit spanischen Soldaten besetzt wurde, wie die stndischen Rechte (Bewilligung von Steuern und Truppen) verletzt, die Bistmer vermehrt und alle pro-testautischen Regungen unterdrckt wurden. Auch die Statthalterin Margareta von Parma, eine Halbschwester Philipps, Vermochtetrotz ihrer Beliebtheit die Bewegung nicht einzudmmen. Die Unterstatthalter der Provinzen, unter denen der Prinz Wilhelm von Oranien und der Graf Egmont hervorragten, standen auf der Seite ihres Volkes. Der Bund der Geusen und die Bilderstrmer brachten den Aufruhr zum Ausbruch. Mit dem Erscheinen des gefrchteten Herzogs von Alba, der mit Heeresmacht zur Unterwerfung des Landes kam, verlie die Statthalterin das Land; der arglose Egmont wurde 1568 nebst 1568. Tausenden das Opfer des von Alba eingesetzten Rats der Unruh eil (Blutrats"). Der vorsichtige Oranien war rechtzeitig entkommen und machte von Deutschland aus Einflle. Weder Alba noch seinen Nach-folgern gelang ihre Aufgabe. Whrend die sdlichen, katholischen Pro-vinzen (Belgien) spanisch blieben, schlssen die sieben nrdlichen 1579 1579. die Utrechter Union und sagten sich von der spanischen Herrschaft los. Ihr Statthalter Moritz von Oranien setzte nach der Ermordung seines Vaters den Kampf mit Glck fort, untersttzt durch englische Hilfe/ begnstigt durch den Untergang der Armada und die Teilnahme Philipps an den franzsischen Religionskriegen. 1609 mute Spanien mit den Generalstaaten" Waffenstillstand schlieen und im westflischen Frieden 1648 die Unabhngigkeit der Republik Holland" endgltig 1648. anerkennen. Worin war die Feindschaft zwischen England und Spanien begrndet? Die Republik Holland war unter Erbstatthaltern aus dem Hanse Oranien die erste See- und Handelsmacht, bis sie durch Eng-land berflgelt wurde. Spanische und portugiesische Kolouieeu in Ost-indien kamen in ihren Besitz; Batavia auf Java wurde Mittelpunkt des ostindischen Handels; das australische Festland wurde durch Hollnder

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 72

1899 - Leipzig : Hirt
72 Erste Periode. Die Zeit der Religionskmpfe. segensreichen Regierung des vom Volke verehrten Knigs erlangte das Land seinen frheren Wohlstand*) und seine Machtstellung wieder. 2. England und Schottland, a) Heinrich Viii., ein Zeitgenosse Luthers, sagte sich vom Papste los, als dieser sich weigerte, ihn von seiner Gemahlin zu scheiden, und erklrte sich selbst als Oberhaupt der englischen Kirche. Durch einen englischen Erzbischof lie er die Ehe fr ungltig erklären und heiratete eine Hosdame. Aus dieser Ehe stammt 1558 die Knigin Elisabeth, 15581603. Sie setzte die von ihrem Vater bis begonnenen kirchlichen Reformen fort und verhalf dadurch der angli-' kanifchen oder bischflichen Kirche zum Siege. b) Maria Stuart, die Erbin des schottischen Thrones, verlebte ihre Jugend am Hofe der Katharina von Medi Nach dem Tode ihres Gemahls, Franz' Ii. von Frankreich, kehrte die achtzehnjhrige schne, unerfahrene Knigin in die ihr fremd gewordene Heimat zurck, um ihren Thron einzunehmen. Hier hatte unterdessen die Reformation Eingang gefunden. Der anfngliche Jubel, mit dem Maria von ihrem Volke aufgenommen wurde, verwandelte sich bald in Mitrauen gegen die katholische Knigin. Auch Elisabeth von England war nicht wohl-wollend gegen sie gesinnt, besonders da sie die Ansprche, welche sie als Enkelin einer Schwester Heinrichs Viii. auf den englischen Thron hatte, nicht aufgab. Um eine Sttze zu haben, vermhlte sich Maria unbedachterweise mit dem Grafen Darnley, gegen den sie bald Gleich-gltigkeit, ja Widerwillen empfand. Noch grer war die Unbedacht-samkeit, da sie ihrem Gnstling Bothwell, dem Mrder Darnleys, die Hand reichte. Sie mute vor ihren emprten Unterthanen nach England fliehen und bat Elisabeth um Schutz. Diese aber war unedel genug, sie im Gefngnis schmachten zu lassen. Vergebens wurden von den Anhngern der Maria verschiedene Versuche gemacht, sie zu befreien und sie an Stelle der Elisabeth auf den Thron zu erheben. Sie wurde der Teil-nhme an diesen Verschwrungen angeklagt und nach achtzehnjhriger 1587. Gefangenschaft 1587 enthauptet. c) Gegen England schickte im folgenden Jahre König Philipp Ii. von Spanien als Rcher der Maria Stuart die unberwindliche 1588. Armada"; die stolze Flotte wurde durch Strme und die Tapferkeit der Englnder vernichtet. Dadurch wurde der Grund gelegt zu Englands Seemacht. Die Ansiedelung Virginien (Jungfrauenland) in Nord- *) Ich hoffe es noch so weit zu bringen, da jeder Bauer Sonntags sein Huhn im Topfe haben soll."

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 61

1910 - Leipzig : Hirt
16. Maximilian I. 61 Schrfer als der Erzherzog erkannte den unbndigen Trotz dieser Brger sein lustiger Rat Kunz von Rosen, den er nach der Sitte der Zeit als Hofnarren bei sich hatte, der aber in Wirklichkeit ein kluger und treuer Ratgeber seines Herrn war. Er suchte auf jede Weise seinen Herrn von dem Besuch der Stadt Brgge zurckzuhalten. Als Maximilian ihn mit seiner ngstlichkeit verlachte, ritt er zwar im Gefolge bis zum Stadttore mit, dann rief er jedoch: Lieber König, ich sehe wohl, da du deinen getreuen Rten und mir nicht folgen, fondern gefangen fein willst; ich aber will nicht gefangen sein und kehre daher um." Und er hatte nur zu richtig prophezeit: nach wenigen Tagen ent-stand ein Aufruhr in der Stadt; man zog vor das Schlo, um den Herrscher samt seinem Anhang umzubringen. Mit Mhe retteten einige Besonnene das Leben Maximilians, doch wurde er in strenge Haft ge-bracht und mehrere seiner Rte gefoltert und gettet. Nun erinnerte er sich voll Reue an die Warnungen seines getreuen Kunz. Dieser sann Tag und Nacht darber nach, wie er seinen Gebieter befreien knne. Zuerst wollte er nachts der den Stadtgraben schwimmen und nahm fr feinen Herrn einen Schwimmgrtel mit. Aber die Schwne, die dort zahlreich gehalten wurden, zeigten sich feindselig, fielen ihn mit ihren Schnbeln an und erhoben ein solches Geschrei, da er sein Vor-haben aufgeben mute. Er fand jedoch neuen Rat. In einer Verkleidung schlich er sich in die Stadt, wo er den Abt eines Klosters fr sich zu gewinnen wute. Dieser sandte ihn, anscheinend als Beichtvater, mit einer Mnchs-kutte bekleidet, in das Gefngnis des Fürsten. Kunz wurde auch wirklich von den Wachen durchgelassen, und Maximilian war nicht wenig erstaunt, als er statt des Mnches seinen lieben Hofnarren vor sich sah. Der Fluchtplan war fein eingefdelt. Der Schalk hatte das Haarschneiden erlernt; er wollte dem Fürsten die wallenden Locken abschneiden und ihm das Mnchsgewand berlassen. So sollte Maximilian, unkenntlich gemacht, durch die Wachen hindurchschreiten, bei dem Abte des Klosters ein Pferd oder ein Schiff besteigen und entfliehen. Kunz selbst wollte statt seiner im Gefngnis bleiben. Aufrichtig freute sich der König der die Anhng-lichkeit seines Getreuen; aber es deuchte ihn unwrdig, einen anderen um seinetwillen in Gefahr zu bringen. Wie die Rte vorher ermordet worden waren, so htte wohl auch der Narr fr die Befreiung seines Gebieters das Leben lassen mssen. Zu Kunzens tiefem Schmerze blieb Maximilian fr alle Bitten taub, und der treue Diener mute unterrichteter Sache zurckkehren.
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